Medizin

3D-Visualisierungen verändern grundlegend die Krebsdiagnostik und Krebschirurgie

3D-Visualisierungen verändern grundlegend die Krebsdiagnostik und Krebschirurgie photo

Die 3D-Technologie verändert seit Jahren die Welt der Unterhaltung, Technologie und Medizin. Was den Einsatz der 3D-Technologie in der Medizin angeht, dann ist die häufigste und bekannteste Maβnahme die Anfertigung von personalisierten Prothesen mit 3D-Drucker. Es ist eine unglaubliche Sache, die das Leben der Menschen zum Besseren verändert. Es gibt mehr Methoden, die diese Technologien nutzen und jedes Jahr bringt neue Anwendungen. Jede von ihnen verändert stark verschiedene Gebiete. Besonders ist hier aber Medizin zu betonen, in der die 3D-Technologie einen besonderen Platz einnimmt – sie hat das Leben vieler Menschen gerettet.

Was ist und wann wird eine 3D-Visualisierung verwendet?

Eines der Anwendungsgebiete dieser Technologie ist 3D-Visualisierung. Es ist ein Werkzeug, das in verschiedenen Fachgebieten der Medizin – von Orthopädie über Kardiologie bis hin zur Onkologie – Anwendung findet. Die Anwendung in der Onkologie erlaubt uns, Bilder zu erstellen, die sich im Vergleich mit herkömmlichen Bilduntersuchungen (Sonografie, Röntgenaufnahmen, Computertomografie) durch bessere Schärfe und Genauigkeit auszeichnen. Sie gibt der Patientin/dem Patienten Einsicht in den Inneren des Körpers und ermöglicht, ihn von jeder Seite zu sehen. Dies ist besonders bei Tumorerkrankungen behilflich. Eine genaue Beobachtung des Tumors kann helfen, die mit einer Operation verbundenen Risiken besser einzuschätzen und somit die möglichst besten Methoden zur Tumorresektion oder Behandlung festzulegen.

Fallstudium: Pamela Scott

Bei Pamela Scott – einer in den USA wohnenden Familientherapeutin – konnte die 3D-Visialisierung ihr Sehvermögen retten. 2013 begann sie, starke Kopfschmerzen zu haben, die sie in keiner Weise loswerden konnte. Bald wurde sie zu einer Untersuchung überwiesen und die erste bildgebende Untersuchung zeigte einen Tumor hinter dem linken Auge. Das gewonnene Bild enthielt eingeschränkte Details. Wegen der Tumorgröβe, der damals klein schien, entschied sich das medizinische Team, dass es besser ist, wenn die Patientin nicht operiert wird. Pamelas Mann, Michael Balzer, ein selbstständiger 3D-Grafiker war mit dieser Diagnose nicht zufrieden und nahm die Sache selbst in die Hand. Er schickte alle DICOM-Dateien an andere Ärzte und die meisten von ihnen stellten fest, dass eine sofortige Operation notwendig ist. Als Pamela sich einige Wochen später zur nächsten Untersuchung vorstellte, schien der Tumor wesentlich gröβer zu sein. In diesem Augenblick entschied ihr Mann, die Bilder in eine Software zur Erstellung von 3D-Visualisierung hochzuladen. Das so gewonnene detaillierte Bild zeigte, dass sich die Tumorgröβe seit der ersten Untersuchung nicht änderte. Es stellte sich heraus, dass beide Scans den Tumor unter zwei diversen Winkeln zeigten. Daher wurde seine Gröβe fehlerhaft berechnet. Das 3D-Modell bestätigte, dass der Tumor die Nerven komprimiert und – wenn Pamela nicht operiert würde – würde er zum völligen Verlust der Sehkraft führen. Dank der Visualisierung konnten die Chirurgen das Risiko der Komplikationen auf ein Minimum reduzieren und führten eine minimalinvasive Tumorresektion durch.

Was wir durch 3D-Visualisierung gewinnen?

Solche Visualisierungen erlauben den Chirurgen besser zu verstehen, mit welchem Tumor sie zu tun haben, was sie operieren werden und somit im Voraus zu entscheiden, wie sie das genau machen werden. In manchen Fällen kann diese Methode erheblich das Risiko von Komplikationen minimieren und auch die Operationszeit verkürzen (bei Pamela wurde die Operationszeit von 12 auf 8 Stunden verkürzt). Die 3D-Visualisierungen minimieren bei Tumoren das Risiko der fehlerhaften Interpretation einer herkömmlichen Röntgendiagnostik und somit einer falschen Diagnose. Sie dienen als hervorragendes zusätzliches diagnostisches Werkzeug. Überdies können sie sehr behilflich bei der Bildung der Patienten sein. Das Modell des Inneren des Körpers in der 3D-Technologie ist viel lesbarer und erlaubt, die medizinischen Informationen zum Tumor besser zu verstehen.

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