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Wie wird die Knochenmarktransplantation durchgeführt?

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Die Knochenmarktransplantation ist für manche Personen die einzige Behandlungsmöglichkeit. Sie wird bei Kranken durchgeführt, bei denen das blutbildende System durch eine Krankheit oder Behandlung zerstört wurde. Die transplantierten Zellen sollen es wiederherstellen und den Körper ins Gleichgewicht bringen. Dank diesem Artikel erfahren Sie, worin die Knochenmarktransplantation beseht und wie kann man Knochenmarkspender(in) werden.

Was ist eine Knochenmarktransplantation?

Die Knochenmarktransplantation ist ein Eingriff, bei dem der Patientin/dem Patienten die hämatopoetischen Stammzellen transplantiert werden. Das Ziel dieser Prozedur ist der Aufbau des geschädigten blutbildenden Systems. Es wird u.a. bei Leukämie geschädigt, die auch die häufigste Indikation für Knochenmarktransplantation ist.

Welche Funktion erfüllt das Knochenmark?

Erste Frage, die beantwortet werden soll, lautet: Was ist Knochenmark? Es ist weiches und stark durchblutetes Gewebe in den Markhöhlen der Langknochen und in den kleinen Hohlräumen der Spongiosa. Es besteht aus retikulärem Bindegewebe und Kapillaren, die zusammen eine Art Netz bilden.

Überdies, im Organismus kommen zwei Knochenmarkarten vor:

  • Rotes Knochenmark, in dem die Blutzellen, also Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten erzeugt und ständig erneuert werden. Dies bedeutet, dass das Knochenmark hämatopoetisch ist.
  • Gelbes Knochenmark, das vor allen aus Fettzellen besteht und in dem die Blutzellen nicht erzeugt werden und das nicht an der Hämatopoese beteiligt ist. Bei Störungen kann es in rotes Knochenmark umgewandelt werden.

Zu den Hauptfunktionen des Knochenmarks gehört die Erzeugung von Blutbestandteilen. Die wichtigste Funktion des Knochenmarks ist bei einer Transplantation die Wiederherstellung von Blutbestandteilen und Erzeugung von B-Lymphozyten (Zellen des Immunsystems). Dadurch ist bei einem Pathogen im Körper eine entsprechende Abwehrreaktion möglich. Das Knochenmark ist auch für den Abbau von alten und geschädigten Blutzellen, als auch für Speicherung des aus ihnen kommenden Eisens verantwortlich.

Wie läuft die Knochenmarktransplantation ab?

Die Knochenmarktransplantation beginnt lange vor dem richtigen Eingriff. Das erste Stadium ist die einleitende Entscheidung über Indikation für eine Knochenmarktransplantation, in dem ein Team von Ärzten anhand der Befunde feststellt, ob bei der gegebenen Person eine Transplantation durchgeführt werden soll. Dann – nach positiver Entscheidung – beginnt die Suche nach einer/einem geeigneten Spender(in). Wird eine geeignete Person gefunden, dass werden sowohl sie, als auch die kranke Person sehr gründlich untersucht. Dann wird die Transplantation von blutbildenden Zellen geplant. Wie läuft die eigentliche Knochenmarktransplantation ab?

Arten von Knochenmarktransplantationen
Wir unterscheiden zwei Arten von Knochenmarktransplantationen:

  • Autologe Transplantation, bei der die/der Spender(in) selbst die kranke Person ist. Ihr/Sein Knochenmark wird nach der Entnahme gereinigt und dann in den Körper eingeführt.
  • Allogene Transplantation, bei der die/der Spender(in) eine histologisch mit der/dem Patient(in) kompatible Person ist. Es ist am besten, wenn das Angehörige sind, z. B. Bruder oder Schwester, wobei auch als die/der Spender(in) unverwandt sein kann.

Der erste Typ der Knochenmarktransplantation wird am häufigsten bei Personen nach Behandlung durchgeführt, die das Knochenmark zerstörte. Eine allogene Transplantation wird bei lymphatischer Leukämie und bei akuter nicht-lymphatischer Leukämie und schweren Immundefekten durchgeführt.

Vorbereitung der Spenderin/des Spenders

Die Knochenmarktransplantation erfordert eine entsprechende Vorbereitung der Spenderin/des Spenders, die/der vor dem Eingriff untersucht werden muss. So kann man genau festlegen, ob die/der eventuelle(r) Spender(in) das Knochenmark spenden darf. Dazu sind detaillierte Blutuntersuchungen, Elektrokardiogramm (EKG), Thorax-Röntgen und Abdomensonografie notwendig. Es müssen auch Virushepatitis, Zytomegalievirus-Infektion, HIV-Infektion sowie Infektion mit Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgeschlossen werden.

Wie wird das Knochenmark entnommen?

Die Knochenmarkzellen werden aus dem Beckenknochen, der Spina iliaca posterior superior entnommen. Die Knochenmarkentnahme wird im Operationssaal unter Allgemeinanästhesie durchgeführt. Während des Eingriffs werden ca. 15-20 ml/kg Körpergewicht der Empfängerin/des Empfängers, also meistens ca. 1-1,15 Liter entnommen. In dieser Menge findet sich eine genügende Zahl an Stammzellen, die imstande sind, das Knochenmark der Empfängerin/des Empfängers aufzubauen. Die blutbildenden Stammzellen können nicht nur aus dem Knochenmark, aber auch aus peripherem Blut oder dem Nabelschnurblut entnommen werden. Aktuell werden am häufigsten die aus dem Blut der Spenderin/des Spenders entnommenen Stammzellen transplantiert. Für die Spenderin/den Spender ist die Entnahme sicher.

Transplantation der Knochenmarkzellen

Der gesamte Transplantationsprozess besteht aus einigen Stadien:

  • I Stadium (Konditionierung) – Konditionierung, also intensive Behandlung mit Zytostatika. Sie soll sowohl die neoplastischen Zellen, auch die Lymphozyten der Empfängerin/des Empfängers zerstören, die die Transplantatabstoβung verursachen kann.
  • II Stadium (Transplantation) – ist der Zeitpunkt, indem die transplantierten Stammzellen von der Empfängerin/dem Empfänger entnommen werden. Die Transplantation wird intravenös durchgeführt – dazu dient ein zentraler Venenkatheter und die gesamte Prozedur wird im Operationssaal durchgeführt. Meistens dauert das bis zwanzig Minuten.
  • III Stadium (posttransfusioneller Zeitraum) – das charakteristische Merkmal dieses Stadiums ist die Senkung aller Werte von Blutzellen, also Panzytopenie. Vermindert ist auch die Immunität und was damit verbunden ist, das Infektionsrisiko ist weiterhin erhöht. In dieser Zeit bleibt die Empfängerin/der Empfänger ca. von 4 bis 8 Wochen im Krankenhaus.
  • IV Stadium (Knochenmarkregeneration) – es ist die Rekonvaleszenzzeit, der am Anfang regelmäβige und relativ häufige Vorstellungen im Transplantationszentrum erfordert.

Komplikationen nach Knochenmarktransplantation

Eine der Komplikationen, die nach Transplantation auftreten können, ist Graft-versus-Host-Reaktion (GvHR). Sie kommt vor, wenn die Lymphozyten der Spenderin/des Spenders beginnen, den Körper der Empfängerin/des Empfängers anzugreifen, der als “fremd” betrachtet wird. Überdies, sie kann unabhängig davon vorkommen, ob die Empfängerin/der Empfänger und die Spenderin/der Spender verwandt sind. Die Krankheit hat zwei Formen – eine akute Form, die in den nächsten 100 Tagen nach Transplantation auftritt und eine chronische, die meistens nach mehr als 100 Tagen nach Transplantation auftritt. Die GvHD ist – neben Infektionen – die häufigste Todesursache der Patientinnen/Patienten. Bei der Empfängerin/dem Empfänger kann es auch zu bakteriellen Infektionen, Virusinfektionen, aber auch Pilzinfektionen kommen. Man beobachtet auch verstärkte Anfälligkeit für Infektionen bei verminderter Immunität. Eine weitere Komplikation, die auftreten kann, ist schwere Panzytopenie, also die Zellzahlabnahme in allen Zellreihen. Deshalb kann in manchen Fällen eine Bluttransfusion notwendig sein. Im schlimmsten Fall kann das transplantierte Knochenmark vollständig abgestoβen werden. Dies wird bei allogener Transplantation beobachtet.

Wie spende ich das Knochenmark?

Um das Knochenmark zu spenden, genügt es, sich auf der Internetseite der DKMS zu registrieren. Zur Registrierung soll man alle Fragen beantworten und dann wird ein kostenloses Registrierungsset gesendet. Nach Erhalt des Sets ist das Formular auszufüllen und ein Abstrich an der Innenseite der Wange zu machen. Im nächsten Schritt soll das Set an die angegebene Adresse gesendet werden. Dann wird die Probe auf Kompatibilität untersucht - anhand der Ergebnisse werden die Spender und Patienten verbunden. Nach Eingabe aller Daten durch die DKMS wird die registrierte Person zum/zur aktiven Spender(in).

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